15. September 2024 / Boris Mönnich für Stuttgart

Des Deutschen liebste Frucht Teil 2

Äpfel sind gesund, lecker und zählen weltweit zu den beliebtesten Obstsorten.

Alte Apfelsorten, die es heute noch gibt

Zwei der ältesten Apfelsorten haben wir gerade schon kennengelernt: den Boskoop und den Golden Delicious, auf dessen Basis die meisten Kreuzungen unserer heutigen Äpfel beruhen. Der Golden Delicious ist zwar sehr ertragreich, aber auch ebenso anfällig für Pilzbefall. Darum spritzen konventionelle Apfelbauern, je nachdem, wie stark der Witterungsbefall ist, bis zu 30 Mal pro Saison. Alte Sorten sind deshalb die bessere Wahl für den Verbraucher, weil man sie so gut wie nicht spritzen muss. Hier ein paar der alten Apfelsorten im Überblick: 

Berlepsch: Diese alte Apfelsorte wird auch Goldrenette oder Goldrenette Freiherr von Berlepsch genannt und wurde 1880 das erste Mal gezüchtet. Sie enthält von allen Sorten am meisten Vitamin C. Weil der Berlepesch besonders widerstandsfähig gegen Schädlinge ist, muss er nicht gespritzt werden und ist daher von Natur aus eine Art Bio-Apfel.

Cox Orange: Der Cox Orange ist ein echte Allrounder unter den Apfelsorten und auch einer der Ältesten überhaupt. Er ist ein würziger Herbstapfel mit einem saftigen Fruchtfleisch. Die Sorte wurde zwischen 1825 und 1830 in England entdeckt und gehört zu den kleineren Äpfeln. Er gilt als das Sinnbild des englischen Apfels schlechthin.

Goldparmäne: Wohl die wenigsten kennen ihn, aber man sollte die Sorte unbedingt einmal probieren. In Frankreich schätzt man diese alte Apfelsorte schon seit rund 300 Jahren. Die Herkunft der Goldparmäne ist nicht eindeutig geklärt. In jedem Fall handelt es sich um eine recht alte Apfelsorte. Es wird angenommen, dass die Pflanze als sogenannter Zufallssämling entstanden ist und es sich somit also nicht um eine bewusste Züchtung handelt. Vermutlich entwickelte sich die Goldparmäne um den Beginn des 16. Jahrhunderts in Frankreich, genauer gesagt in der Normandie.

James Grieve: Einer glücklichen Fügung gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist es zu verdanken, dass es diesen Apfel gibt. Damals züchtete der schottische Gartenbauer James Grieve durch Zufall eine neue Apfelsorte, die schließlich nach ihm benannt wurde. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um eine Kreuzung aus Cox Orange und Potts Sämling handelt.

Viele gesunde Inhaltsstoffe

„Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern“ besagt ein englisches Sprichwort zurecht. Doch was steckt genau in dieser Super-Frucht? Zuerst einmal besteht ein Apfel zu 85 Prozent aus Wasser, die restlichen 15 Prozent haben es aber in sich - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Etwa 30 Vitamine verbergen sich in einem Apfel, unter anderem Provitamin A, Vitamin B1, B2 und B6, viel Vitamin C, Vitamin E sowie Niacin und Folsäure. Dazu kommt ein etwa genau so großer Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen. Die meisten Vitamine eines Apfels befinden sich in der Schale oder unmittelbar darunter. Das können je nach Sorte etwa fünf bis 35 Milligramm Vitamin C sein. Ausserdem enthält die Schale noch eine Menge an Eisen, Magnesium und ungesättigten Fetten. Daher sollte man Äpfel vor dem Verzehr nicht schälen, dafür aber gut waschen. Besonders die älteren Apfelsorten sind reichhaltig an gesunden Inhaltsstoffen und deshalb ideal als Vitaminbombe, wenn jetzt wieder die kälteren Tage beginnen.

Apfelgenuss auch für Allergiker

In Deutschland leidet etwa ein Fünftel aller Menschen an einer Nahrungsmittelallergie, besonders die Apfelallergie ist unter Erwachsenen weit verbreitet. Bei den Betroffenen kann beherztes Zubeissen schnell zu Schwellungen in Mund und Rachenraum, Juckreiz sowie Atemnot oder Hustenreiz führen. Meistens trifft das auf diejenigen zu, die auch allergisch auf Birken-, Haselnuss- oder Erlenpollen reagieren. So etwas nennt man eine Kreuzreaktion. Doch ganz müssen Asthmatiker und Allergiker nicht auf den Genuss eines Apfels verzichten. Es kommt nämlich auf die Sorte an, da bei einigen das allergene Potenzial unterschiedlich ausgeprägt ist. Deshalb sollten Allergiker auf Golden Delicious, Granny Smith, Jonagold und Braeburn verzichten und eher zu Boskoop, Gravensteiner, Altländer, Hammerstein, Berlepsch oder Goldparmäne greifen. Und obwohl die meisten gesunden Inhaltsstoffe in der Schale stecken, sollten Menschen mit einer entsprechenden Allergie die Äpfel vor dem Genuss schälen. Denn leider befinden sich auch dort viele Allergene.

Fünf Fakten rund um den Apfel

- Äpfel sollten immer getrennt vom restlichen Obst und Gemüse gelagert werden, da sie das Pflanzenhormon Ethylen freisetzen. Dieses setzt den natürlichen Reifeprozess in Gang, wodurch Früchte schneller verderben.

- Äpfel immer an einem kühlen Ort aufbewahren, am besten im Keller. Denn bei Raumtemperatur reifen sie bis zu zehn Mal schneller. Die optimale Lagertemperatur beträgt zirka 3° Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit.

- Ruhig mal Sorten mit ausgefallenen Namen probieren, wie den Ulmer Polizeiapfel oder den Erdbeerapfel. Auch diese schmecken lecker.

- Der größte Apfel der Welt wurde laut Guinness Buch der Rekorde 2005 in Japan von Chisato Iwasaki geerntet. Der Apfel wog 1,849 Kilo. 

Der Granatapfel ist gar kein Apfel. Er zählt nämlich zu den Weiderichgewächsen.

                                                                       Boris Mönnich

Bildnachweis Stuttgart Inside

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