4. Oktober 2024 / Aus aller Welt

Studie: Herzrhythmusstörungen nach exzessivem Alkoholkonsum

Alkohol ist ein Zellgift - und kann verschiedene Organe schädigen. Auch das Herz kann etwas abbekommen, selbst bei jungen fitten Menschen.

Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Herzrhythmusstörungen führen. (Illustration)

Wissenschaftler warnen seit langem: Übermäßiger Alkoholkonsum kann dem Herz schaden. Eine neue Münchner Studie zeigt nun, dass exzessives Trinken auch bei jungen gesunden Menschen eine bedenkliche Wirkung auf das Herz haben kann. Bei mehreren Partygängern wurden Herzrhythmusstörungen entdeckt.

Alarmierende Herzrhythmusstörungen nach Alkoholkonsum

«Klinisch relevante Arrhythmien traten bei über fünf Prozent der ansonsten gesunden Teilnehmer auf, und zwar überwiegend in der Erholungsphase», fasst Moritz Sinner vom Forscherteam der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des LMU Klinikums die Ergebnisse zusammen. «Unsere Studie liefert aus kardiologischer Sicht einen weiteren negativen Effekt von akutem exzessivem Alkoholkonsum auf die Gesundheit.»

Die Forschenden werteten die Daten von mehr als 200 jungen Männern und Frauen aus, die regelmäßig ausgehen, um mehrere alkoholische Getränke zu konsumieren. Während der Studie wiesen sie Spitzenblutalkoholwerte von bis zu 2,5 Promille auf. Die Ergebnisse der MunichBREW-II-Studie wurden im Fachmagazin «European Heart Journal» veröffentlicht.

Bei den Studienteilnehmern wurde 48 Stunden lang mit EKG der Herzrhythmus überwacht. Dabei unterschieden die Forscher unter anderem zwischen dem Ausgangswert vor dem Trinken, der Trinkphase und der Erholungsphase. Außerdem gab es zwei Kontrollphasen. Die Alkoholzufuhr in der Trinkphase führte dabei zu einem immer schneller werdenden Puls mit mehr als 100 Schlägen pro Minute. 

Langfristige Risiken bleiben unklar 

Alkohol, so scheint es, könne profund in die Prozesse des Herzens einzugreifen, folgern die Forscher. Welche langfristigen schädlichen Effekte die alkoholbedingten Rhythmusstörungen auf die Herzgesundheit haben, bleibe Gegenstand weiterer Forschung.

Schon 2015 hatte das Team der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des LMU Klinikums beim Münchner Oktoberfest die MunichBREW-I-Studie gestartet. Damals hatten die Ärzte um Sinner und Stefan Brunner exzessiven Alkoholkonsum bereits in Verbindung mit Herzrhythmusstörungen gebracht – aber nur eine Momentaufnahme im Elektrokardiogramm (EKG) untersucht.

Auch andere Forschung belegt negative Effekte aufs Herz. Eine vor einigen Jahren veröffentliche Studie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigte, dass auch regelmäßig konsumierte kleine Mengen Alkohol das Vorhofflimmern auslösen können - und zwar auch bei gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen. 


Bildnachweis: © Finn Winkler/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Freibadsaison im Freibad Rosental wird um zwei Wochen verlängert
Stuttgart Online

Trotz der durchwachsenen Wetteraussichten verlängern die Stuttgarter Bäder für alle Freibadfreunde im besucherstärksten Freibad Rosental

weiterlesen...
Stuttgarter Hafenfest präsentiert moderne Hafenlogistik
Veranstaltungen

Am Wochenende 21. und 22. September öffnet der Hafen zum Hafenfest seine Tore

weiterlesen...
Bühnenabschied der Äffle & Pferdle-Sprecher Volker Lang und Heiko Volz
People

Am 07.09. standen die beiden langjährigen Äffle & Pferdle-Stimmen Volker Lang und Heiko Volz auf der Bühne

weiterlesen...

Neueste Artikel

Vergewaltigung eines Touristen in U-Bahnhof: Vier Jahre Haft
Aus aller Welt

Für die Vergewaltigung eines volltrunkenen Touristen in einer Münchner U-Bahnstation hat der Angeklagte nun eine Gefängnisstrafe kassiert. Der Richter bescheinigte ihm eine Tat «quasi im Vorbeigehen».

weiterlesen...
Max‐Eyth‐See am 5. und 6. Oktober Segelregatta fällt aus!!
Aus den Stadtteilen

Achtung, der See wird nicht gesperrt, da die Segelregatta ausfällt!

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Vergewaltigung eines Touristen in U-Bahnhof: Vier Jahre Haft
Aus aller Welt

Für die Vergewaltigung eines volltrunkenen Touristen in einer Münchner U-Bahnstation hat der Angeklagte nun eine Gefängnisstrafe kassiert. Der Richter bescheinigte ihm eine Tat «quasi im Vorbeigehen».

weiterlesen...
Pinguine im Schlussverkauf - Museum schließt
Aus aller Welt

Mehr als 26.000 Pinguine zählen zur Sammlung. Die Frackträger suchen nun ein neues Zuhause.

weiterlesen...